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28.07.2022

Absenkung der Fördersätze gefährdet Wärmewende

Berlin, 28.7.2022. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat kurzfristig eine Änderung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vorgenommen. Darin werden auch die Fördersätze für Biomasseanlagen abgesenkt. Die Leiterin des Hauptstadtbüros Bioenergie, Sandra Rostek, kommentiert für die Verbändegemeinschaft:


„Die kurzfristige Änderung der BEG hat für die Bioenergie – allen voran die Holzenergie – erhebliche Nachteile. Wir haben kein Verständnis dafür, wie man mitten in der größten Energiekrise die Förderung für Holzenergieanlagen mehr als halbieren kann. Die nahezu täglich neuen Gasdrosselungen führen uns jeden Tag vor Augen, dass wir nicht langsamer, sondern schneller aus der fossilen Energieabhängigkeit aussteigen müssen und die Wärmewende jede Anstrengung wert ist. Dass die Bundesregierung mit der neuen Förderung die Biomasse als mit weitem Abstand dominierende Wärmequelle so abstraft, ist nicht nachvollziehbar und kurzsichtig. Alle erneuerbaren Wärmetechnologien erfordern es, gleichrangig gefördert zu werden. Wer jetzt bei der Wärmewende spart, zahlt am Ende doppelt für Klimaschäden und Energieimporte.“


Mit Blick auf die Kurzfristigkeit der Änderung zeigt sich Rostek irritiert. „Die aktuelle Lage erfordert sicherlich von allen schnelles und flexibles Handeln, aber eine Konsultation der Verbände zur Anpassung der BEG wäre aus unserer Sicht das Mindeste an Beteiligung gewesen. Auch wenn es sich bei der BEG „nur“ um eine Richtlinie und kein Gesetzesvorhaben handelt, hat diese doch entscheidende Auswirkung auf die Wärmewende und die betroffenen Branchen.“