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18.08.2025

Notifizierungsprozess des Biomassepakets gestartet – ab jetzt zählt jeder Tag

Berlin, 18.08.25: Nach Informationen des Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) hat das Notifizierungsverfahren des Biomassepakets seitens der Europäischen Kommission offiziell begonnen. Wenn die neuen Regelungen in der kommenden Biomasseausschreibung im Oktober Anwendung finden sollen, muss der Genehmigungsprozess in gut einer Woche abgeschlossen werden. Die Verbände im HBB drängen daher auf eine schnelle Entscheidung und warnen vor dem Verlust dezentraler und flexibler Kraftwerksleistung in der Größenordnung mehrerer Gaskraftwerke.

„Die rechtzeitige Notifizierung des Biomassepakets ist für viele Bioenergieanlagen die Grundvoraussetzung für die Freigabe von Investitionen in Milliardenhöhe. Allein in der Biogasbranche warten Berechnungen der Bioenergieverbände zufolge bis zu einem Gigawatt gesicherter Biogas-Kapazität dringend auf einen Zuschlag bei der Biomasseausschreibung. Zahlreiche bestehende Biomasseanlagen, inklusive einer großen Zahl erneuerbar betriebener, dezentraler Gaskraftwerke, würden andernfalls wegbrechen, bevor überhaupt ein einziges, neues, fossiles Gaskraftwerk von Seiten der Bundesregierung ausgeschrieben wurde,“ betont Sandra Rostek, Leiterin des HBB. „Daher ist es ein wichtiges Signal, dass nun das Genehmigungsverfahren bei der Europäischen Kommission offiziell eröffnet wurde,“ erklärt Rostek. Doch die Abwicklung eines Genehmigungsverfahrens kann sich ziehen. Bis zu zwei Monate hätte die Kommission für ihr Urteil Zeit. Nun gelte es, die Genehmigung schnell zum Abschluss zu bringen, dann könne das Biomassepaket ein Investitionsbooster werden.

Das Biomassepaket, das bereits zu Beginn des Jahres von Bundestag und Bundesrat verabschiedet wurde, könne laut der Verbände bis zu 3 GW flexibler, heimischer und erneuerbarer Kraftwerksleistung anreizen. Beim Aufbau eines zuverlässigen, widerstandsfähigen und unabhängigen Energiesystems mit hohem Selbstversorgungsgrad, dürfe diese dezentrale und steuerbare Energie nicht fehlen.

„Das Potenzial von flexiblen Biogasanlagen, Biomethan-BHKW und Holzheizkraftwerken im Strom- und Wärmemarkt ist gewaltig und bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Auch ohne zusätzliche Biomasse könnten bei einer konsequenten Flexibilisierung mittelfristig bis zu 24 GW flexibler, gesicherter Leistung zur Verfügung stehen. Voraussetzung dafür ist, dass die historische parteiübergreifende Einigung im Parlament vom Jahresbeginn nun auch in der Praxis greifen kann,“ schließt Rostek. Die letzten Wochen hätten gezeigt, wie viele Politikerinnen und Politiker in Berlin und Brüssel Biomasse als wertvollen Bestandteil der Energiewende sehen.

Am 27.08.2025 um 11 Uhr veranstalten die Verbände im HBB eine Pressekonferenz zu diesem Thema und laden herzlich dazu ein. Eine Einladung mit entsprechenden Einwahldaten wird separat verschickt.