Vergütung vermiedener Netzentgelte vollständig erhalten - Absenkung vermiedener Entgelte gefährdet Wirtschaftlichkeit von Biomasseheizkraftwerke
Berlin, 23.05.2025: Der Fachverband Holzenergie im Bundesverband Bioenergie e.V. (FVH) lehnt die von der Bundesnetzagentur geplante Abschmelzung der vermiedenen Netzentgelte ab. Die Bundesnetzagentur hat Ende April in einem Festlegungsentwurf angekündigt, die Vergütung sukzessive von 2026 bis 2029 auslaufen zu lassen. Aus Sicht des FVH würde dies die wirtschaftliche Investitionssicherheit in Frage stellen und damit ein falsches Signal an Betreiber von Biomasseanlagen senden.
„Zahlreiche Holzkraftwerke befinden sich in einem herausfordernden Transformationsprozess: sie investieren in die Umrüstung ihrer Anlagen zur Effizienzsteigerung und Wärmenutzung und sichern damit grüne Jobs und die Energieversorgungssicherheit. Gleichzeitig tragen sie damit zur Erreichung der deutschen Klimaschutzziele bei. Die geplante Abschmelzung der vermiedenen Netzentgelte gefährdet die Wirtschaftlichkeit dieser klimarelevanten Infrastrukturprojekte und konterkariert die Anstrengungen und Investitionen der Unternehmen“, kritisiert FVH-Geschäftsführer Gerolf Bücheler.
Angesichts des weiterhin geringen Anteils erneuerbarer Wärme in Deutschland (18,1 % im Jahr 2024) ist es nach Ansicht des FVH kontraproduktiv, funktionierende Biomasseanlagen aus dem Markt zu drängen. Es sollten weiterhin Anreize bestehen bleiben, um den technischen Umbau von Biomasseanlagen wirtschaftlich abzusichern. Dazu zählen ehemals rein stromproduzierende Anlagen, die für den Anschluss an ein Fernwärmenetz oder zur Bereitstellung von Prozesswärme für die Industrie umgerüstet werden.